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Wie Stress uns krank macht – oder uns aufwecken will

  • Eveline Rabold
  • 9. Okt.
  • 1 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 17. Okt.


Frau sitzt auf einem Felsen und blickt ruhig in die Ferne. Sie trägt eine Mütze und warme Kleidung. Im Hintergrund sind Berge und ein sanfter Himmel zu sehen.

Wenn Anspannung zum Normalzustand wird –


Stress ist zu einer Art Hintergrundrauschen geworden – kaum wahrgenommen, aber ständig präsent. In der Praxis sehe ich die Folgen täglich: Schlaflosigkeit, Erschöpfung, Verdauungsprobleme, diffuse Schmerzen. Die meisten Menschen glauben, sie müssten einfach „besser funktionieren“. Doch Stress ist kein Charaktermerkmal – er ist eine biochemische Realität.


Was im Körper passiert, wenn er unter Druck steht


Das Stresssystem des Menschen ist genial, aber nicht für Dauerbetrieb gemacht. Die HPA-Achse – Hypothalamus, Hypophyse, Nebennierenrinde – aktiviert Cortisol, Adrenalin und eine Kaskade an Reaktionen, die ursprünglich fürs Überleben gedacht waren. Doch wenn diese Aktivierung chronisch bleibt, kippt der Stoffwechsel: Blutzucker, Blutdruck, Entzündungsparameter – alles verschiebt sich. Ich sehe in den Laboren meiner Patient:innen oft, wie subtil Stress den Organismus entgleisen lässt, lange bevor Symptome sichtbar werden.


Wenn der Körper um Sicherheit bittet


Gesundheit bedeutet nicht, stressfrei zu sein, sondern fähig zu bleiben, zurückzukehren. Der Körper kann nur heilen, wenn er sich sicher fühlt – physiologisch wie emotional. Entspannung ist keine Schwäche, sondern biochemische Notwendigkeit. Ich nenne das den „Heilmodus“ des Körpers – den Zustand, in dem Regeneration, Verdauung und Zellreparatur überhaupt erst stattfinden können.


Vom Überleben zum Leben


Wenn Menschen lernen, ihre innere Balance wiederzufinden, verändert sich alles: Schlaf, Stimmung, Hormone – aber vor allem das Lebensgefühl. Stress ist kein Feind. Er zeigt, wo das Leben nach Aufmerksamkeit ruft.


„Der Körper kann nur heilen, wenn er sich sicher fühlt.“

 


 

 
 
 

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